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Wie lange Hält Sonnencreme wirklich?
Worauf bei Sonnenschutz geachtet werden muss: Dauer, Haltbarkeit & LSF
Der richtige Umgang mit Sonnencreme entscheidet darüber, ob die Haut wirklich ausreichend geschützt ist. Viele Menschen verwenden zu wenig Sonnencreme oder vergessen bestimmte Körperbereiche – ein folgenschwerer Fehler für den Hautschutz.
Die richtige Menge: wie viel Sonnencreme auftragen?
Die meisten Menschen tragen Sonnencreme zu dünn auf. Um den angegebenen Lichtschutzfaktor tatsächlich zu erreichen, sollten 2 Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut aufgetragen werden. Für einen Erwachsenen bedeutet das etwa vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Eine praktische Faustregel: Für jede Körperregion wie Gesicht und Hals, Arme, Brust, Bauch oder Rücken wird ein Strang Sonnencreme in der Länge der ganzen Hand benötigt. Für das Gesicht gilt die Regel: zwei Stränge Sonnencreme entlang von Zeige- und Mittelfinger.
Wird zu wenig aufgetragen, reduziert sich die Schutzwirkung erheblich. Trägt man beispielsweise nur die Hälfte der empfohlenen Menge auf, kann der Lichtschutzfaktor um bis zu zwei Drittel verringert werden. Bei richtiger Anwendung sollte eine 200-ml-Flasche nach etwa fünfmaligem Eincremen des ganzen Körpers eines Erwachsenen leer sein.
Der richtige Zeitpunkt: wann sollte man sich eincremen?
Es ist wichtig, dass Sonnencreme rechtzeitig vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen wird. Dass Sonnencreme zwingend 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden sollte, stimmt allerdings nicht. Sonnenschutzprodukte bieten generell direkt nach dem Auftragen einen Schutz. Der vollständige Schutzfilm bildet sich, sobald die Sonnencreme getrocknet ist. Das kann zwar ein paar Minuten dauern, ist aber nicht pauschal auf eine bestimmte Zeit festzulegen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Sonnencreme richtig getrocknet ist bevor man ins Wasser geht. Die Haut sollte vor dem Auftragen von Sonnencreme außerdem trocken und sauber sein. Schmutz und Restfeuchte können die Verteilung der Sonnencreme auf der Haut negativ beeinflussen und dadurch einen Einfluss auf die optimale Bildung des Schutzfilms haben. Das kann vor allem dann ein Problem sein, wenn wasserfreie Produkte wie Clearsprays auf die feuchte Haut aufgetragen werden.
Der richtig Abstand: wie oft muss man nachcremen?
Einmal Sonnencreme aufgetragen und den ganzen Tag geschützt? So einfach ist das leider nicht. Für einen ausreichenden Sonnenschutz ist Nachcremen über den Tag essenziell, denn die Schutzwirkung von Sonnencreme nimmt vor allem durch mechanisches Abtragen (z.B. die Reibung an Kleidung oder dem Handtuch), durch Schwitzen oder Baden ab.
Wichtig ist dabei: Nachcremen verlängert nicht den Sonnenschutz, hält ihn jedoch aufrecht. Genau aus diesem Grund ist regelmäßiges Nachcremen alle ein bis zwei Stunden notwendig.
Besonders nach dem Baden oder stärkerem Schwitzen sollte nachgecremt werden. Selbst bei Sonnencremes, die als „wasserfest“ gekennzeichnet sind, reduziert sich die Schutzleistung nach einer bestimmten Badezeit. Um eine solche Aussage auf dem Produkt machen zu dürfen, müssen Hersteller nach einer definierten Methode nachweisen, dass der ausgelobte Lichtschutzfaktor nach insgesamt 40 Minuten Aufenthalt im Wasser noch zu mindestens 50% erhalten ist. Es empfiehlt sich jedoch trotzdem immer, rechtzeitig nach dem Baden wieder nachzucremen.
Häufig vergessene Bereiche sind der Rücken, Füße, Hände, Nacken sowie die Rückseiten der Arme – diese machen 9-13% der Gesamtkörperoberfläche aus. Besonders Männer vernachlässigen beim Eincremen rund 22% ihrer Hautoberfläche. Die Schweizerische Krebsliga empfiehlt daher, sich mit reichlich Sonnencreme zweimal hintereinander in einem Abstand von 15 Minuten einzucremen, um auch vergessene Stellen zu schützen.
Welcher Lichtschutzfaktor bei Sonnencreme?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf der Sonnencreme entscheidet maßgeblich über den Schutz vor Hautschäden. Er gibt an, um wie viel Mal länger man sich theoretisch mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, verglichen mit der individuellen Eigenschutzzeit.
Die Lichtschutzfaktoren werden in vier Schutzniveaus eingeteilt:
- LSF 6–10: Basis-Schutzniveau
- LSF 15–20: mittleres Schutzniveau
- LSF 30–50: hohes Schutzniveau
- LSF 50+: sehr hohes Schutzniveau
Wichtig zu verstehen: Der LSF bezieht sich hauptsächlich auf den Schutz vor UVB-Strahlung, die größtenteils für Sonnenbrand verantwortlich ist – jedoch trägt auch UVA-Strahlung teilweise dazu bei. UVA-Strahlen dringen zudem deutlich tiefer in die Haut ein und können dort beispielsweise den Abbau von Kollagen beschleunigen und dadurch eine vorzeitige Hautalterung fördern. Daher müssen Sonnenschutzmittel in Europa seit 2006 auch vor UVA-Strahlung schützen, wobei der UVA-Schutzfaktor mindestens ein Drittel des angegebenen LSF betragen muss. Dieses Schutzniveau wird durch das UVA-Logo auf der Verpackung gekennzeichnet.
Die Wahl des richtigen LSF hängt von mehreren Faktoren ab:
Hauttyp: Menschen mit hellerer Haut benötigen einen höheren LSF (30-50+), während für dunklere Hauttypen ein niedrigerer Faktor (LSF 10-20) ausreichend sein kann.
Sonnenstärke: In besonders sonnenintensiven Umgebungen wie am Strand, im Wasser oder in den Bergen sollte ein höherer LSF (50+) verwendet werden.
Aufenthaltsdauer: Je länger der geplante Aufenthalt in der Sonne, desto höher sollte der LSF sein.
Die theoretische Schutzzeit lässt sich berechnen: Eigenschutzzeit × LSF = maximale Sonnenzeit in Minuten. Hat jemand beispielsweise eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten und verwendet LSF 30, beträgt die theoretische Schutzzeit 300 Minuten.
Jedoch empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz, höchstens 60% dieser berechneten Zeit in der Sonne zu verbringen. Außerdem bietet selbst der höchste LSF keinen vollständigen Schutz – auch bei LSF 50+ gelangen noch ca. 2% der UV-Strahlen auf und unter die Haut.
Haltbarkeit Sonnencreme: Wie lange hält Sonnencreme?
Die Frage nach der Haltbarkeit von Sonnencreme beschäftigt viele Menschen – und das aus gutem Grund. Eine abgelaufene Sonnencreme bietet möglicherweise nicht mehr den vollen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung.
Sonnenschutzmittel haben in ungeöffnetem Zustand in der Regel eine Haltbarkeit von drei Jahren. Dies wird oft in Form eines Mindesthaltbarkeitsdatums auf dem Produkt gekennzeichnet. Auf vielen Verpackungen befindet sich aber auch das Symbol eines geöffneten Tiegels mit einer Zahl und dem Buchstaben M (für Monat), das angibt, wie lange das Produkt nach dem Öffnen haltbar ist. Bei Sonnencremes liegt dieser Zeitraum meist zwischen 6 und 12 Monaten.
Wie lange ein Sonnenschutzprodukt nach dem Öffnen tatsächlich haltbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein wichtiger Punkt ist dabei die richtige Lagerung. Sonnencremes und andere Sonnenschutzprodukte sollten immer kühl und trocken gelagert warden – das gilt auch für ungeöffnete Produkte. Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen können sich auf die Stabilität der Rezeptur auswirken und die UV-Schutzwirkung negativ beeinflussen. Daher sollten Sonnenschutzprodukte nie im Auto oder in der direkten Sonne liegen.
Nach dem Öffnen gelangen außerdem Sauerstoff und Feuchtigkeit aus der Luft an das Produkt. Auch das kann einen negative Einfluss auf die Stabilität der Rezeptur haben.
Anzeichen für eine abgelaufene Sonnencreme sind Veränderungen in Geruch, Farbe oder Konsistenz. Riecht die Creme streng oder hat sich ihre Textur verändert, sollte sie entsorgt werden.
FAQs
Für einen optimalen Schutz sollten Erwachsene etwa vier gehäufte Esslöffel Sonnencreme für den ganzen Körper verwenden. Pro Körperregion empfiehlt sich ein Strang Sonnencreme in der Länge der ganzen Hand.
Sonnencreme sollte immer rechtzeitig vor dem Sonnenkontakt auf trockene, saubere Haut aufgetragen werden. Je nach Produktform kann es ratsam sein, einige Minuten abzuwarten, bis die Formulierung eingetrocknet ist und ihren optimalen Schutzfilm ausgebildet hat. Aber auch direkt nach dem Auftragen besteht schon ein gewisser Grundschutz.
Es wird empfohlen, alle ein bis zwei Stunden nachzucremen, besonders nach dem Baden, Schwitzen oder Abtrocknen. Dabei muss beachtet werden, dass Nachcremen den Sonnenschutz nicht verlängert, sondern nur aufrechterhält.
Die Wahl des Lichtschutzfaktors hängt vom Hauttyp, der Sonnenstärke und der geplanten Aufenthaltsdauer in der Sonne ab. Hellere Hauttypen benötigen in der Regel einen höheren LSF (30-50+), während für dunklere Hauttypen ein niedrigerer Faktor (LSF 10-20) ausreichen kann. Auch der UV-Index kann eine wichtige Orientierung bieten, da er die Intensität der UV-Strahlung angibt. Je höher der UV-Index, desto stärker die UV-Strahlung vor der die Haut geschützt warden muss (UV-Index von 5 gilt als mittlere Strahlung, bei der es bereits ratsam ist Sonnenschutz zu tragen).
Ungeöffnete Sonnencreme ist in der Regel drei Jahre haltbar. Nach dem Öffnen sollte sie innerhalb von 6 bis 12 Monaten verwendet werden, wie durch das Symbol auf der Verpackung oft auch angegeben. Bei Veränderungen in Geruch, Farbe oder Konsistenz sollte die Creme entsorgt werden.
Ob die Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch verwendet werden kann, hängt unter anderem davon ab wie lange die Sonnencreme nach dem Öffnen haltbar ist. Bei einer Haltbarkeit von 12 Monaten kann eine Sonnencreme, die im September letztes Jahr geöffnet wurde theoretisch nochmal verwendet werden. Jedoch spielt auch die richtige Lagerung der Sonnencreme eine große Rolle. Wichtig ist auf Zeichen der Veränderung (Geruch, Farbe, Konsistenz) zu achten – im Zweifelsfall lieber eine neue Sonnencreme kaufen, statt das Risiko eines unzureichenden Sonnenschutzes einzugehen.